Montag, 25. August 2014

lundi

Donnerstag, 21. August 2014

gezeiten

sie riecht nicht pudrig. das kannte ich fast aus jeder großstadt. sie riecht frisch, fast schon nach meerwasser. gibt es das? ihre stimme ist auch erfrischend. aufgeweckt und konstant zugleich. ich mag es, wie sie ihr wasserglas hält. ihre hände sind braungebrannt und ihr nagellack in rot bröckelt. ihre fassade bröckelt jedoch nicht. dafür ist sie zu offen.
ich höre mich verliebt an, nicht wahr? vielleicht bin ich es auch. ja, ich glaube ich bin verliebt. diese frau hat mehr als nur weiße zähne und sommersprossen. ich bin glücklich, wenn ich bei ihr bin. glücklich. das war ich lange nicht mehr. scheidung, trennung, schrecklich. sie ist einfach nur da. sie lacht und hält meine hand. zieht mich quer über den erdball. dann ins bett. hier erliege ich ihr völlig. sie kommt und geht wie die gezeiten. ich kann sie kaum aufhalten. ja, ich höre mich wie ein teenager an. ich will sie. mehr und mehr. jeden tag. wann habe ich die schnauze voll? wann kotzt sie mich an? ich huste. schalte den kopf jetzt aus.

Mittwoch, 20. August 2014

ost und west

als die sonne unterging und es kalt wurde, rauchten wir unsere letzte zigarette. ich zog schneller daran als du, wahrscheinlich wollte ich schneller weg. ständig musste ich dich ansehen. du hast mich dann angeschaut wie ein grosser junge. ich wurde älter. vernünftiger. ich schmiss die kippe in den gully. da glühte das ding vor sich hin. wenn du wüsstest, dachte ich, wieviel du mir bedeutest. ich wusste, dass es nun ein abschied war. ich spürte es. was du gespürt hast, wusste ich nicht. das wusste ich selten. mein kopf malte sich bilder aus, die mal passten, mal auch nicht.
dann hast du mich umarmt und mit deiner hand über mein haar gestrichen. deine hand war warm und weich und erinnerte mich an meine kindertage. ich drückte den kloß im hals weg. auch die tränen. ich blieb tapfer. sah dich an, aber sah dich kaum noch,  da meine tränen dich verwischten. ich wollte nicht, dass du mich so siehst. ich wusste, dass es liebe ist, doch waren wir nicht an einem ort. ich war im osten. du im westen. es gab kein zurück.
als ich aufsah, hast du weggeschaut. deine wangen glänzten. du hast geweint. ich wollte nicht weg, doch musste ich. etwas ließ meine beine dann weglaufen, schnell, noch schneller. ich sah nicht zurück und übertrat die grenze. ich spürte mein herz bis zum kopf. warst du das? der osten sah mich kalt an. doch hier war ich zuhause.
ich stieg die treppen hoch zu meiner wohnung. es roch nach lilien und kaltem kaffee. die wäsche war weggeräumt und ich umarmte mein kissen. ich biß hinein und weinte.
irgendwann wachte ich nachts auf. zog die jeans aus und den pullover. alles roch nach dir. ich hüpfte unter die dusche und wartete bis dein duft im abfluss verschwunden war. mit einem rotwein in der hand ging ich ins bett, machte das radio an und hörte leise die nachrichten. dann ein klassisches musikstück und schlief ein.
der nächste morgen war grau. die wolken. die strassen und mein gesicht. ich hatte auch den eindruck, dass meine augenfarbe grau wurde.
ich badete. das wasser war irgendwann kalt und mir auch. abends merkte ich, dass ich nichts gegessen hatte, keine emails hatte ich beantwortet und mein handy war seit tagen aus. ich holte zigaretten und zwei flaschen rotwein. das ging. das konnte ich ertragen.
ich schaute in den westen. von dort kam der wind. und die schwalben. so blieb ich stehen, bis es immer dunkler wurde und der letzte lichtstrahl verschwand. so wie du.



die minibar ist traurig bis albern



grossartig!

Dienstag, 19. August 2014

postskriptum

die geräusche der aussenwelt vermischten sich zu einem ton. das krähenkrächzen, spatzenrufen und vorbeifahrende autos sind nicht mehr eindeutig identifizierbar. ich liege im bett auf dem rücken. die kühle luft fliesst ungehindert durch das halbgeöffnete fenster. meine gedanken machen keine berg- und talfahrt mehr. ich werde älter.
als wir uns das erste mal sahen, waren wir kinder. als wir uns das letzte mal sahen, waren wir erwachsene. hier könnte man denken, wir hätten viel gelernt. aneinander beigebracht. gezeigt. verloren. verziehen. als wir auseinander gingen, war alles wieder jungfräulich, ja fast kindlich.
neutral würden andere sagen.
ich denke an die letzten gemeinsamen stunden zurück. du hast mich lange im arm gehalten. ich habe abgeschaltet. dein herz hat mich navigiert. ich konnte nie vertrauen, doch ich tat es. es war keine frage mehr. ich tat es einfach.
nüchtern betrachtet waren wir nie ein paar. aber wir waren eine einheit, die der welt gewachsen war. so konnten wir die schicksale stemmen. wir konnten den anderen aufheitern. ihn begleiten. motivieren.
unser ende kam zu schnell. der verstand schnitt uns auseinander. unsere herzen schlugen immer noch im gleichen takt.
im alleingang ist alles anders. die wahrnehmung konzentriert sich auf details. der tag wird aufgesaugt, wie ein schwamm. die nächte werden nicht mehr unterbrochen. aber sie werden unbedeutend.
und wenn ich so im bett auf dem rücken liege und der einheitliche ton sich wieder in krähenkrächzen, spatzenrufen und autogeräusche aufteilt, die kühle luft noch frischer ist als vorher, so weiss ich, dass ich angekommen bin.

Montag, 18. August 2014

Sonntag, 17. August 2014

Donnerstag, 14. August 2014

good morning!

Dienstag, 12. August 2014

Sonntag, 10. August 2014

Samstag, 9. August 2014

die dinge des lebens



und während sich die amerikanischen westernhelden mit zigaretten und vollbusigen frauen in die europäischen kinos auf platz 1 geschossen haben, so gab es noch die anderen regisseure die frauen und zigarettenrauch vereint haben.
claude sautets' kunst erreicht mich mit diskretem charme und einer zärtlichkeit, die schon fast weh tut.
ich sehe eine frau, welche sich nur mit einem handtuch bekleidet ihrer schreibmaschine widmet. ich sehe, wie sie ihre haare hochsteckt, während sie die klammern zwischen den zähnen hält, ihre hornbrille dabei nicht von ihrer nase weicht und wie sich der mann eine zigarette anzündet und sie dabei beobachtet. dann sagt sie: ich übersetze noch meine seite zu ende und dann mache ich dir einen kaffee.  er küsst sie daraufhin auf den nacken, dass diese gänsehaut heute noch zu spüren ist.

hier entsteht für mich der zauber der wahren erotik und des glücks. das einmalige geheimnis dieser szene reicht, um liebe auf andere art und weise zu zeigen, auch wenn ich vom vorspann weiss, dass der mann stirbt, was heisst, dass diese liebe nicht ewig wehrt. aber die handlung ist auch zweitrangig. zwischen den einzelnen sequenzen und der wunderbaren musik von philppe sarde hin- und hergerissen, merke ich, wie der film langsam hinter meinen tränen verschwindet. sogar jetzt, wenn ich diesen trailer sehe.
ja, die dinge des lebens haben viele gesichter. das ist eines davon.

Freitag, 8. August 2014

Dienstag, 5. August 2014

tuesday

Montag, 4. August 2014

Sonntag, 3. August 2014

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Freitag, 1. August 2014

lovestory