Donnerstag, 30. August 2012

good night


Dienstag, 28. August 2012

la piscine




Freitag, 24. August 2012

folge dem weissen kaninchen

oder: gibt es universelle schönheit?

Donnerstag, 23. August 2012

als

du mich einst gefunden hast
da war ich klein
so klein
und blühte wie ein lindenast 
nur still in dich hinein
vor kleinheit war ich namenlos
und sehnte mich so hin
bis du mir sagst
dass ich zu gross für jeden namen bin:
da fühl ich dass ich eines bin
mit mythe, mai und meer
und wie der duft des weines
bin ich deiner seele schwer

aus: frühe gedichte (mädchengestalten)/rilke

Montag, 20. August 2012

abends

'ja?'
'ich bin es.'
'bist du verrückt? weshalb rufst du zu hause an?'
'ich konnte nicht anders. du hast auf meine anrufe nicht reagiert. nicht auf die emails. auf nichts.'
'ich habe meine gründe.'
'welche gründe?'
'ich liebe meinen mann.'
'das hast du damals auch gesagt.'
'niemals! ich habe niemals über meinen mann gesprochen!'
'doch hast du. erinnere dich. damals im tiefsten winter. dabei hast du dich an meinen arm gekrallt.'
'sag das nicht. ich möchte das nicht hören.'
'doch du willst es hören.'
'nein! ich lege sonst auf. verdammt!'
'du hast dich erst an meinen arm gekrallt, um mit deinen kleinen hohen schwarzen pumps schneller durch die schneeglätte zu kommen. dann hast du dich in diesem café an meine augen gekrallt. dann...'
'hör auf!! '
'dann hast du dich an meinen nacken gekrallt, während ich dir vorgesungen habe.'
'schluss!'
'du bist mir durchs haar gefahren. immer und immer wieder!'
'nein, ich hasse das. das habe ich nie getan!'
'und dann hast du deine lippen auf meine gedrückt. sachte, ganz sachte war das. ich roch den bescheidenen rotwein.'
'scheisse! warum? warum erzählst du mir das?'
'weil nicht nur ich es als schön empfand, sondern auch du! aber du rennst weg!'
'ich renne weg vor einer affäre?'
'nein! weg vor mir!'
'du warst meine affäre.'
'ich fühlte dass es mehr war.'
'war es niemals!'
'du hast dich nackt auf mich gelegt. du warst kühl und warst wärme nicht gewohnt. ich habe dein haar berührt. dein gesicht. deine kindliche stirn. du hattest die augen geschlossen. wie ein kleines mädchen. es hat mich gerührt.'
'ich lege jetzt auf. du nutzt meine geduld schamlos aus.'
'nein. danach hattest du mich schamlos ausgenutzt. in diesem billigen hotelzimmer. und es war das schönste ausgenutzt werden, welches ich je hatte. wir haben uns oft getroffen. hast du das vergessen?'
'nein. habe ich nicht.'
'das weiss ich.'
'aber ich liebe ihn.'
'du liebst ihn, weil er dich schützt. mich begehrst du. vor mir fürchtest du dich. dabei liebe ich mehr als ihr beide zusammen.'
'ich kann das nicht.'
'nicht mehr. ich weiss. du hast angst. angst alleine dazustehen. angst von vorne anzufangen. angst, dass alles was aufregend war, dann nicht mehr aufregend sein könnte. sondern gewöhnlich. so verdammt gewöhnlich.'
'so ein blödsinn!'
'oh doch. deine grösste angst ist zu sein wie alle anderen. jeden morgen wachst du mit diesem gedanken auf. stehst um kurz vor 7 auf. rauchst zum espresso eine zigarette. du putzt wie wild deine zähne mit aufhellender zahnpasta. dann rennst du von pilates zur buchhandlung. von der galerie zum friseur. vom biometzger zur apotheke. zur grauen jogginghose trägst du die silberne rolex deines mannes. einen pferdezopf. ein zu enges weisses t-shirt. kein BH. die neue brille ist aus horn. die handtasche dient der einkaufstasche. du bist unruhig. du konsumierst. du fährst zu schnell und würdest nie mehr primitiven rotwein trinken. deine kinder gehen auf eliteschulen. du versuchst dich im klavierspielen. im briefeschreiben. du hast dank der tageszeitung paar langweilige kolumnen veröffentlicht. du schickst anonyme spenden an die brustkrebsstiftung. und du hast angst, dass deine falten sich tiefer graben, als dich jemals ein gefühl nur so tief erreichen kann. du versuchst alles. alles um im gewohnten zu bleiben, aber dabei ungewöhnlich zu sein.'
'du bist verrückt!!'
'ja. nach dir. nach deinem kampf. nach deinem stummen schrei. deinem versteckspiel. deiner haut. deiner hingabe. deinem herzen. ich liebe dich.'

tut tut tut

Samstag, 18. August 2012

der tag

an dem ich beschloss jung zu bleiben ist 13 jahre her.  ich bin 49, bin kinderlos und unverheiratet. das hält mich jung. es hält mich jung, da ich mir um andere keine gedanken mehr machen muss. ich wollte nicht in der familie herrschen. ich wollte nicht streiten. nicht weinen. mich trotz wir - als ein verlorenes ich fühlen. ich sah alte paare. wie sie die faltigen hände einander hielten. wie schön dachte ich - als jedoch der alte gatte mir noch hinterherschaute fiel der traum der ewigen beziehung ins wasser. ich sah junge paare. die mutter stolz den kinderwagen schiebend und einen ehemann im schlepptau, der gerade lieber das kap der guten hoffnung umsegeln wollte, als im park auf und ab zu laufen. ich beschloss jung zu bleiben, als mein damaliger partner nicht mal merkte wie wichtig es mir war ihn nie mehr gegen etwas anderes auszutauschen. aber ich merkte, dass ich ersetzbar war. wie ein waschmittel in der drogerie. und sogar ein waschmittel tauscht man nicht so gerne aus. ich befand mich damals in einer selbstfindungsphase. meine karierre hing von vielen faktoren ab. was ich brauchte war- freiheit könnte man denken. aber nein, die hatte ich. nein, ich brauchte stabilität. ich sehnte mich nach einer burg, die mich sicherte. jedoch befand ich mich jedesmal im kampf.so konnte ich mich nicht entwickeln, alle kraft die ich hatte verlief im sand. und ich gab auf.
ich zog weit weg. kaufte mir ein winziges haus draussen auf dem land. ich fing an das zu machen, was ich wollte und vor allem das was ich konnte. seitdem meide ich die stadt. ich meide zu viele menschen. zu viele szenen. all das, was mir das leben schwer machte, da ich zuviel davon sah und aufsaugte. ja, ich wollte oberflächlichkeit um die tiefgründigkeit auszuhalten. jetzt habe ich einen hund. und einen kleinen weinberg. viel sonne. ich denke, dass ich jünger geworden bin. ich bin die ängste los, viele zweifel und die fragereien. so bin ich einmal im monat an einer universität und erzähle jungen menschen, die noch den glauben besitzen, dass es sinnvoll ist, träume zu verwirklichen.

meiner ging in erfüllung. und das hält mich jung.


Sonntag, 12. August 2012

samstagnachmittag

in der sonne. mit dem zauberberg und im hintergrund jemand, der die goldberg variationen hört.

   


das schmeckt alles schon nach urlaub.

Donnerstag, 9. August 2012

one day in spring

Mittwoch, 8. August 2012

lieber gott

heute morgen stand eine nonne neben mir und wartete auf die bahn. sie trug ein wadenlanges dunkelblaues stilles kleid, welches keinerlei körperformen oder weiblichen züge zulies. ihre blickdichte strumpfhose und die gesundheitstreter machten noch weniger appetit sie anzuschauen. ihr dunkelgraues haar  wurde von einer weissen haube geschmückt und ein massiver rucksack der marke reinhold messner schlang sich um ihren oberkörper. sie wirkte so fromm und unscheinbar.fast geistesabwesend. plötzlich zog sie ein hochmodernes smartphone aus der tiefe ihres kleides. und tippte in einer geschwindigkeit, welche ich nicht mal an den tag legte. sie tippte weiter. verpasste fast die bahn. stieg ein. tippte munter weiter.

ja so ist das wenn man direkten draht zum herren hat.

Sonntag, 5. August 2012

Donnerstag, 2. August 2012

schweine

liebe ich

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