Mittwoch, 10. August 2011

neues vom schoß





da ist sie wieder. unsere frau roche. vor drei jahren berichtete ich von charlottes feuchtgebieten - einem hemmungslosen ausflug in die dunkelsten körperöffnungen ihrer selbst. mit klinisch sterilen worten gelang es ihr die verkrampftesten unter uns neugierig zu machen , sie mit worten analsex, feuchten muschis und körperausscheidungen zu füttern und letztendlich doch eine ganz normale geschichte eines mädchens zu erzählen, welches ja nur versuchte die ehe ihrer eltern zusammenzuhalten.
dieses schleimhautfarbene buch wurde in den medien zerrissen und - siehe da- wie befürchtet ein millionenbestseller.
bis auf den skandal drumherum, den mut und den pinkfarbenen einband habe ich feuchtgebiete fast schon wieder vergessen.

jetzt folgt teil 2 - schoßgebete.


passend zum thema natürlich.klar formuliert. persönlich. emanzipiert. anus versus schwarzer. und da es immer schöner ist aus der ich-form zu erzählen, hat dieser roman mehr als nur autobiographische züge, was im ersten teil schon still durchsickerte.
schoßgebete also. eine frau mit dem namen elizabeth. die protagonistin. und stop - diesmal handelt es sich bravbürgerlich um eine ehe, eine familie, ein sexleben, einen todesfall, welcher das zentrum des buches darstellt und eine hommage an die therapie. ja, roche hätte auch ein trockenes werbebuch über psychotherapie schreiben können.
aha, also ein egozentrisches protokoll einer zwangsgesteuerten person , welche tatsächlich viel unglück erlebt und jederzeit auf das schlimmste gefasst ist. wäre da nicht der sex. der sie frei und sicher macht. oder den sex, den man gerne hätte, wenn man einfach mehr zeit hätte.

hahha und spätestens ab hier bin ich mir sicher, steuert frau roche wieder auf unsere verdorbene wunschecke zu. sie greift auf, was wir denken, aber niemals zu sagen wagen oder gar zu tun vermögen.
also findet sich biokost neben blowjobs wieder. bordell neben blümchensex. blasen neben babyfläschen und eine romantische achterbahn der gefühle.


diese kluge art geschlechtsverkehr näher als nahe zu bringen, peitscht die verkaufszahlen wieder in die höhe. und da prüde und dumme sich am meisten aufregen und die boulevardpresse meist pornographischer als roches' selbstversuch ist, bin ich überzeugt und hole mir dieses band.


die stimme aus dem off- oder was mir eben ein gedanken-voller schrieb:

... hm es ist konsum. es ist die faszination der breiten masse an dem was sie sich erträumen, längst vergessen haben oder vor dem sie sich ekeln, es sind meist dieselben leute, die an verkehrsunfällen stehen bleiben oder die sonnenliegen mit ihrem veranzten badetuch reservieren.... es ist massenkonsum und es bleibt dahingestellt, ob es gut ist oder nicht. denn das entscheidet jeder für sich. ich für meinen teil finde es dadurch irgendwie uninteressant und der hype zieht an mir vorbei. den das thema ist zu plakativ und zu billig abgesehen von der formulierung des ganzen.