Montag, 14. April 2008

die roche-diät


egal wo ich auch hinsehe, überall schmückt das neue buch von charlotte roche diverse zeitungsartikel, viele schaufenster, ladentische. heute wieder. ich lese :
400 000 verkaufte bücher in 4wochen. wow. hört sich gut an. die menschen sind also neugierig auf den gegenentwurf zur sterilen ästhetik von frauenzeitschriften. denn alle möchten doch was über den unorthodoxen umgang mit körperausscheidungen lesen und über die anti-hygiene nach dem sex und - nicht zu vergessen, über den erfolgreichen analverkehr.
aber ist das nicht genau das? liest die mehrheit nicht genau das gerne, was sie sich nicht mal auszusprechen vermag? primär ist das für mich die garantie für den erfolg dieses buches. das amerikanische gegenstück 'moomlatz' (hebr.: empfehlenswert) - 'oder wie ich versuchte in asien meine unschuld zu verlieren ' von iris bahr hat letztes jahr so einige geistige und körperliche tabus gebrochen. ihr lektüre wurde sogar in den prüden USA hochgelobt. mir hat sie auch gefallen, da die handlung, wort und sprache verblüffend ehrlich, unheimlich direkt und fast schmerzhaft intim war.
nun, der pinkfarbene marketingfrontalangriff hat es geschafft : einer roche-diät steht nun nichts mehr im wege.