Sonntag, 10. Februar 2008

belle de jour

die farbe "weiss" der trilogie (blau-weiss-rot) von krzysztof kieslowski beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen realität nach zusammenbruch des sozialismus in polen. der regisseur lässt den schwarzen humor aus allen poren dringen, welcher aber leicht genug ist, sodass der zuschauer eine sehr amüsante aussicht über das gleichheitsdenken des vergangen politischen systems bekommt.

karol, ein polnischer emigrant in paris, wird von seiner französischen frau dominique verlassen. neben seiner liebe, verliert er nicht nur den friseursalon, sondern sein gesamtes erspartes. in not geraten kommt er nur durch einen schmuggel wieder nach wahrschau zurück. nach einiger zeit gelingt es ihm im dort eine steile karriere zu machen. unter vorspiegelung seines eigenen todes lockt er dominique nach polen. dort kommt es zu einer unverhofften wende.

kieslowski hat die hauptfigur nicht umsonst karol (zu engl. charlie) benannt. er lässt in karol einen charlie chaplin aufleben. denn charlie chaplin war in seinen rollen neben dem clown auch ein wahrer held. so auch karol, der von zbigniew zamachowski auf sehr ehrliche und sympatische weise verkörpert wird. julie delpy ist die rolle der kaltheißen französin dominique wie auf den leib geschnitten. detailverliebt dirigiert kieslowski den zuschauer von einer kostbaren filmsequenz zur nächsten -(zb. spielt karol in der metro die melodie seiner heimat- was zu tränen rührt). auch die rückkehr nach polen, welche zunächst so trostlos erscheint, macht trotzdem hoffnung auf ein besseres leben. nur zu gut kann ich die begebenheiten dieses umschwungs in polen nachvollziehen, da ich noch dort lebte, als das system gestürzt wurde. schade, dass kieslowski uns mit seinen genialen ideen und visionen nicht weiter begeistern kann, aber sein herz schlägt in jedem seiner filme -wie auch in blanc- weiter.