Donnerstag, 21. Mai 2015

poetik des raums

ich sitze in der küche und höre die kuckucksuhr. der kaffee kocht. es ist übrigens keiner mehr da. also gehe ich raus.
die mauersegler toben umher und es fühlt sich nach gewitter an. den regen riecht man schon auf dem asphalt. vor dem supermarkt sitzt ein penner. ein schild gibt das wort obdachlos her und nebendran steht ein becher und ein bild vom winkendem papst johannes dem 2. ich muss kurz schlucken. wahrscheinlich wollte der obdachlose signalisieren, dass das gespendete geld für einen guten zweck ist oder der papst sollte dazu aufmuntern ihm was in den becher zu werfen. ich weiss es nicht. er tat mir leid. oder doch eher die kinder, die nun mit rosa sonnenbrillen rumlaufen und ihrer mutter ähnlich sehen? auch das weiss ich nicht. ich bin froh wieder in meiner wohnung angekommen zu sein. mit der kuckucksuhr und dem brummen des kühlschranks. ich atme auf. schaue raus. es ist grün.
und das leben geht weiter. so war es schon immer.