Mittwoch, 5. März 2014

aschgrauer mittwoch

sie ging weg. über nacht. sie schneidete sich aus meinem leben heraus. und hinterließ spuren. ich spürte einsamkeit und meine träume zerbrachen. noch hörte ich hier und da ihr lachen. sah ihre augen und fühlte ihre wärme im haus. doch sie war nicht mehr da. das haus wurde stumm. farblos. ich apathisch. mein tag wurde zum ritual. der wecker klingelte jeden tag um dieselbe uhrzeit. der platz neben mir im bett war leer. das duschwasser war härter als vorher. der kaffee schmeckte bitter. der zucker darin auch. und das jeden tag. mein spiegelbild wurde zunehmend grauer. der radiosender wurde langweilig ohne ihre kommentare. der kühlschrank wurde leerer. die ausgetrunkenen wein- und bierflaschen wurden mehr. der garten verwilderte. meine allüren auch. die putzfrau erkannte die wohnung nicht wieder. ich auch nicht. ich hatte nun einen bart. und seit tagen ihren grauen wollpullover an. ich schlief tagsüber und nachts lag ich wach. ich las ihre bücher, welche sie da gelassen hatte und weinte. langsam verstand ich sie. ich roch an ihren kleidern. und zog ihre nylons über meine hand um mir ihre beine darin nochmal vorzustellen. abends hing ich in meinem ohrensessel und hörte musik. ich erstickte an den klängen. dann sah ich nach oben. doch von oben kam keine antwort. das feuer im kamin erlischte. und heute morgen fand ich nur asche. es war mittwoch.