Dienstag, 2. Juli 2013

wenn ich rauche

und  mir die frauen auf den strassen anschaue, dann sehe ich sand am meer. die jungen -generation  mini cooper-  konsumgeil& sexy werden durch das geld des vaters vor wahrer arbeit verschont oder arbeiten hart in tierheimen oder nachttanzschuppen.  die älteren ersticken in ihrer ehe oder unter der machthaube ihres jobs. fast alle sind selbst schuld an ihrer katastrophalen leere. aus sicherer entfernung betrachtet signalisieren sie zuerst desinteresse und erhabenheit. bei näherem hinsehen sehe ich unsicherheit und abhängigkeit, abhängigkeit vom wohlstand und, noch viel schlimmer, abhängigkeit von der akzeptanz der gesellschaft. diese  frauen möchten um alles in der welt wahrgenommen und gemocht werden. entweder als massenware oder als paradiesvogel. beides fällt mir auf und lässt mich lächeln. denn beides wirkt unecht. viele verkaufen in ihrer kleidung, ihren blicken & in ihrem gang einen hauch von erotik oder bestenfalls sex. doch steht dieser vor der türe, so flüchten sie. nicht etwa scheu wie rehe am waldesrand, nein, sie flüchten sich zurück auf facebook oder zu ihrem mann oder ihrem schreibtisch. wahren sex können diese damen nicht bieten. das wie eine masche aussieht, ist auch eine. den für wahren sex gibt es andere. und recht haben sie. es gibt sie noch. die anderen. die entpuppen sich beim zweiten oder gar drittem hinsehen. passionierte frauen tragen nicht dick auf. auch nicht dünn. sie leben. sie sind mädchen und frau in einem. sind mutig, auch verwegen oder verrucht. aber sie haben das gewisse etwas in den augen, was weit weg von terminplaner und kosmetikbesuch entfernt ist. sie sind jung und wirken erfahren oder sind erfahren und wirken dadurch jung.
es ist jahre her, aber ich erinnere mich gut. ich war sechzehn. und sie war so eine frau. sie war älter und lebte mit ihrem sohn alleine im obergeschoss unseres alten stadthauses. oft schleppte sie noch neben dem kind ihre einkäufe  in den 5.stock hoch. ich stand im treppenhaus als es passierte. eine tüte mit orangen  fiel ihr aus den händen und das obst kullerte die stufen herab. sie setzte sich mit ihrem kind auf die treppe & sah mich an. ich wollte ihr helfen. sanft nahm sie meinen arm und sagte: 'du hast eine wunderschöne hautfarbe. so golden. das gefällt mir an dir.' sofort wurde ich rot. und sie hatte vor hitze einen satinschimmer auf der haut. die luft brannte. ich brannte. dann stand sie auf und sammelte mit mir die orangen auf. mehr passierte nicht. aber ab dem moment wurde mir klar, dass es noch andere frauen gab. und heute suche ich sie verzweifelt. nicht dass ich sie gerne haben möchte, nein, die hatte ich. aber ich mag sie um mich haben und mich in ihren anderem denken jedesmal neu verirren. und wenn es nur die reinigungskraft eines hotels ist oder die tochter des hausmeisters. sie sind unter uns. man muss nur anders hinsehen.