Donnerstag, 3. Januar 2013

die geburt des rollos oder der etwas andere liebesbrief


ein neues rollo hat das langweilige fenster erobert. froh bin ich. langsam nimmt alles formen an.
froh bin ich auch,wenn ich lese, dass der geburtstag, dein geburtstag, schön war. dass deine freunde da waren. meine freunde sind nur eine laufende waschmaschine. schlaflosigkeit. eine blubbernde heizung und mittlerweile ein heisses laptop. 5 kabel. ipod. schmerzende schultern. zählerstandableseemail. noch etwas nasse haare. ein espresso. ich fand es sehr aufmerksam von dir, mich abends zu dir spontan einzuladen, jedoch war ich schon auf dem weg woanders hin. nun. wir sollten einen abend finden deinen geburtstag nachzufeiern. vielleicht nächste woche? dich zu sehen. das wäre schön. lange habe ich dich nicht mehr gesehen. vielleicht mit 3k(as) 
kulturelles. kino. kaffee. oder drei (e)s
spazieren. sport. sex. 
zwischendurch die gebäckkerze. riecht ohne plätzchen backen zu müssen.
und dann fällt es mir auf.
es ist schon seit paar tagen. dieses kriechen meiner gedanken. sie kriechen 
nicht tief. sie sind wohlauf. aber sie züngeln, verstecken sich in den pulsierenden windungen 
meines hirns. du. gestern fiel mir auf, wie lange ich dich verfolge. dich anziehe,
mich abstosse, wieder komme. mich quäle. mich feiere. dich sehe. dich denke. dich erkenne. 
mich verkenne. 
in mir ist viel lust. viel lust. nach deinem körper. im geiste. nach deinem mädchenhaften dasein.
ich sehe wie du dich mit deinen zarten ellenbogen am tisch abstützt. nichts hat sich geändert. 
ich begehre dieses wunderschöne wesen. mit der tiefen stimme. mit den grünen katzenaugen, 
die aber weich wirken zur glatten stirn, welche umrahmt ist von zarten augenbrauen & dann 
alles geschlagen wird vom rot der lippen. die lippen. die eine gewisse strenge formen, dann eine 
lustvolle offenheit. das kinn schliesst das wunderschöne gesicht ab. ich denke an den langen 
hals, der so lang ist, dass er verschwindet tief, tief in einen dunklen raum, jene 
warme mitte, die deine brüste getrennt hält. die mitte, die geschmückt wird durch eine kette. die 
mitte, für die ich mehr körperliche schmerzen ertragen würde als ich diese je vergessen könnte. 
das begehren ist wellig, es ist wie das meer, wie die gezeiten, flut, ebbe, flut, ebbe. doch es hört 
nicht auf. es hört nicht auf. es ist nicht reine lust. es ist tiefer. bewusst unbewusst. traurig. einsam. 
es ist viel verstehen, mögen. es ist viel tiefe auf oberfläche. und wenn die lippen nicht rot sind, 
dann sind es die erinnerungen, die meinen atem stocken lassen. das atmen vergessen lassen, weil 
man woanders weiteratmet. du bist wahrhaftig. so saftig deine gedankenwiesen. 
dein stolzer umgang mit der welt. du bist aufrecht. nein. aufrichtig. 
sogar wenn du ein kürzeres bein hättest. ich stehe aufrecht, fühle mich allerdings gedrückt. vielleicht auch nur heute. 
ich bin glücklich- ach was, überglücklich das zu empfinden & niemand anderen in meinem kosmos so zu fordern, zu erbitten, zu wünschen. nur dich.