Samstag, 12. November 2011

paris' bar

es gibt freitage, da möchte man nicht heim. man braucht gesellschaft. einen edlen wein. und das alles in einer warmen atmosphäre mit unterschiedlichem publikum.

und da der relativ kleine laden ab einer gewissen uhrzeit brechend voll ist, darf man sich- wenn man glück hat- am stammtisch dazusetzen. aber das gefühl eines rustikalen vereinstreffs bleibt hier definitiv aus. die sprachlautstärke hält sich in grenzen. die bedienungen sind nicht die vollbusige margrit. und die obligatorischen 2maß bier werden hier durch erlesene weine und leckere häppchen ersetzt. geraucht wird draussen. es sitzt die alternativ angehauchte stillende mutter neben zwei herren mit hornbrillen in steifem tweed. die jungen frauen mit rotem lippenstift und viel rouge in seidenkleidchen gehüllt neben derben denimjungs. ungleichmässig. aber interessant.

mich fasziniert jedesmal der grosse runde tisch in der mitte des raumes. wunderschönes holz - robust. überzogen mit einer feinen lasur. die durchsichtigen fugen erinnern an gelee. ja, es gleicht einem aspik-gericht.

die theke ist ein weiterer dominanter hingucker. und hier spielt sich nicht nur logistisch alles ab. nein, man hört und sieht das knusprige brotschneiden. korkenploppen. riecht espressobrühen & käseüberbacken. alles in einem raum. herrlich. und das licht lässt die menschen alle etwas pudrig aussehen. ob das vielleicht was mit paris zu tun hat?

die wände sind in einem etwas dunklerem lindgrün gehalten, was mit dem vielen rehbraunen stuhl- und tischfurnier harmonisiert und auch irgendwie beruhigt. die gesamte einrichtung ist unaufdringlich. wie auch die musik. und die belegschaft.

alleine. zu zweit. oder in einer gruppe. die paris' bar lädt alle ein.