Sonntag, 20. November 2011

könig david



ein investmentbanker. und seine frau.
ein neuer job. umzug nach frankfurt. sie folgt ihm. alles scheint perfekt.
die altbauwohnung. der luxus. die beziehung. doch svenja (nicolette krebitz) fühlt sich bald als ein anhängsel ihres mannes oliver (mark waschke). emotional vernachlässigt. oder es ist alles erreicht. es riecht neben der espressomaschine, dem sideboard und den joggingschuhen nach- nach kind. vielleicht. es fehlt was anderes.
sie lernt cordes (robert hunger-bühler) kennen. den chef ihres mannes. cordes. ein raubtier. ohne herz. ohne liebe. zum banker des jahres gekürt. cordes verfällt svenja.  lässt seine macht spielen und svenjas mann bald nach indonesien versetzen. svenja fühlt sich durch ihren mann betrogen, der die abmachung bricht und sich wieder auf eine versetzung einlässt.
ungehindert kann cordes nun in die hungrige welt svenjas eindringen.

angedeutet wird  hier die biblische bathseba-geschichte. könig david schickt den mann in den krieg, um mit seiner frau zu schlafen

frankfurt als zentrum der handlung. reichtum und gleichzeitig verwahrlosung. und hier entsteht nun die ambivalenz.
im niemandsland der gläsernen aufzüge, der langen grauen teppichkorridore und der verkabelten grossraumbüros, wo sich die brut der ambitionieren aufsteiger unter der chefetage versteckt. hier.
hier soll liebe entstehen. versteckt in einer affäre. hinter gläsernden fassaden. transparent und gleichzeitig
undurchlässig.

der film erinnert an die moderne form des letzten tango von paris. anonyme begegnungen. leere wohnungen. sex. rituale. denn auch hier lässt der geschlechtsakt die beiden vergessen.
kontrolle vs. kontrollverlust. beides hat sich gefunden. liebe verwzeifelt gesucht.

mit schwebender kamera inszeniert hochhäusler  einen aussergewöhnlichen, niederreißenden und kühlen film und entlarvt die dabei wohlstandsgesellschaft, die auch mal über den rausch der liebe reden darf.

ja. ich wurde getroffen.