Dienstag, 22. April 2008

wieder mal

das erste mal sah ich seine werke (face to face 8) auf dem friedensplatz ende september 2001 in darmstadt - durch zufall. die fotographien wurden auf 1m x 2m vergrössert. paar dieser stücke habe mit meiner kamera aufgenommen, welche leider nur eine uralte spiegelreflex war. wirklich losgelassen haben mich die originaleindrücke nicht - der name des künstlers ist mir naiverweise entfallen - mir blieben nur verschiedene portraits von reisenden in den u -bahnen und metros europäischer großstädte in gedanken. bis heute.

und das habe ich gottseidank gefunden:


georgi dawidowitsch rader, moskauer metro ,silver gelatine print 60x90 cm

klementyna zielinska (warschauer u-bahn) silber gelatine print60x90 cm

ilse gewenz-medler (berliner u-bahn) silver gelatine print60x90 cm


>mein lieblingsportrait<


lisa gaultier mit vater gabriel (pariser u-bahn) silver gelatine print60x90 cm


und auch das:

tomasz kizny (*1958 in polen) ist nicht nur ein fotograph - das musste ich bei näherem lesen und hinsehen schnell feststellen. richtig bekannt wurde er durch seine journalistische tätigkeit und als schriftsteller.

2003 brachte er das monumentale dokumentationsband GULag (russ.: hauptverwaltung der besserungsarbeitslager) in paris heraus. dafür hat kizny 15 jahre recherchiert, viele historische fotos aus dem GULag gesammelt, orte und überlebende aufgesucht und zahlreiche eigene aufnahmen gemacht. zu sehen sind zwangsarbeiter, welche in der arktischen kälte nach gold und uran schürfen mussten, die nie vollendete nordeisenbahn, bei deren bau tausende gefangene ihr leben ließen, steckbrieffotos von häftlingen und vieles traurige mehr.


tomasz kizny "GULag". text englisch. ca. 457 bilder, 496 seiten

das alles zeigt mir, dass kunst nicht nur 'qualvoll' schön, exorbitant, sondern auch sehr informativ und sehr viel arbeit sein kann.