Montag, 7. April 2008

amélie & yann


die fabelhafte welt der amélie hat für mich nur eine botschaft : die verlorene freude an den "kleinen dingen des lebens" wieder auszugraben - nur für einen moment. kindlich. sentimental. liebenswert.

amélie erscheint mir wie eine heilige. für sie ist, seit ihrer isolierten kindheit, die bunte phantasie ein unterschlupf - und die sogenannte wirklichkeit bisher nur 'ort der angst vor dem scheitern'.




sie beginnt andere menschen glücklich zu machen. eine märchenhafte reflexion auf dinge, welche ausserhalb des alltagsfokus liegen. doch dass sie, mit ihrem hang zum zwanghaften glückbescheren auch an ihrer eigenen 'yellow brick road' baut, bemerkt sie natürlich erst als letzte. denn ihr eigenes glück ist fleischgeworden. ein mann. ein träumer. nino. doch bis zum erkennen braucht es noch ein paar deutliche zufälle.

jeunet lässt die wunderbare welt der amélie inform von positiver visueller unordnung, erfinderischen technischen aufwand, wie zeitraffer, zeitlupe, wechsel von schwarzweiss-bildern zu grellen farben, trotzdem nicht künstlich und steril , sondern warm, herzlich und poesiegeladen erscheinen.




yann tiersen, der den film musikalisch unterstreicht ist mehr als nur ein-mann-orchester. seine instrumente mandoline, bass, spielzeugklavier, gitarre und akkordeon (letzteres ist entscheidend für den französischen klang) verhalten sich kommensalistisch zur handlung und erzeugen immer die richtige stimmung. tiersen sieht die welt so an wie ein kind, das zum ersten mal über einen jahrmarkt läuft. das passt zu amélie.


der film macht nicht nur die anderen, sondern auch mich überglücklich.