die geräusche der aussenwelt vermischten sich zu einem ton. das krähenkrächzen, spatzenrufen und vorbeifahrende autos sind nicht mehr eindeutig identifizierbar. ich liege im bett auf dem rücken. die kühle luft fliesst ungehindert durch das halbgeöffnete fenster. meine gedanken machen keine berg- und talfahrt mehr. ich werde älter.
als wir uns das erste mal sahen, waren wir kinder. als wir uns das letzte mal sahen, waren wir erwachsene. hier könnte man denken, wir hätten viel gelernt. aneinander beigebracht. gezeigt. verloren. verziehen. als wir auseinander gingen, war alles wieder jungfräulich, ja fast kindlich.
neutral würden andere sagen.
ich denke an die letzten gemeinsamen stunden zurück. du hast mich lange im arm gehalten. ich habe abgeschaltet. dein herz hat mich navigiert. ich konnte nie vertrauen, doch ich tat es. es war keine frage mehr. ich tat es einfach.
nüchtern betrachtet waren wir nie ein paar. aber wir waren eine einheit, die der welt gewachsen war. so konnten wir die schicksale stemmen. wir konnten den anderen aufheitern. ihn begleiten. motivieren.
unser ende kam zu schnell. der verstand schnitt uns auseinander. unsere herzen schlugen immer noch im gleichen takt.
im alleingang ist alles anders. die wahrnehmung konzentriert sich auf details. der tag wird aufgesaugt, wie ein schwamm. die nächte werden nicht mehr unterbrochen. aber sie werden unbedeutend.
und wenn ich so im bett auf dem rücken liege und der einheitliche ton sich wieder in krähenkrächzen, spatzenrufen und autogeräusche aufteilt, die kühle luft noch frischer ist als vorher, so weiss ich, dass ich angekommen bin.