das französische paradoxon
wie kann ein mensch sich reichhaltig ernähren, dem wein und
sogar der 'zigarette danach' zusprechen und trotzdem im durchschnitt weniger
unter herz-kreislauf-erkrankungen leiden als wir deutschen? die forscher nennen
es das 'französische paradoxon', das uns unsere nachbarn vorleben. oberflächlich
betrachtet machen sie genau das, wovor uns sucht- und ernährungsexperten völlig
berechtigt warnen. sie haben sogar einen höheren cholesterinspiegel und noch
öfter diabetes. doch beim genauen hinsehen sieht es schon deutlich anders aus,
wie mehr als 60 wissenschaftliche untersuchungen für uns erkundet haben. in frankreich gibt es praktisch keine butter in der küche, sondern meist nur
gesünderes olivenöl. anstelle von fleisch kommt wesentlich mehr fisch und damit omega-3-fettsäuren auf den tisch. obst und gemüse gehören in mengen zu jeder mahlzeit, die wir andersesser bestenfalls im urlaubsrestaurant tolerieren. und
der in genau dem richtigen maß dazu kredenzte wein darf in aller ruhe seine
gefäßerweiternde wirkung ausüben, die durchblutung verbessern und das risiko von herz-kreislauf-erkrankungen senken. mag das der grund sein, warum die franzosen
mit 57 millionen hektolitern pro jahr vor italien und spanien auf platz 1 bei
der weinproduktion liegen? vielleicht. fakt ist aber auch, dass kein mittelmeeranrainer die flasche wein auf den tisch stellt, ohne gleichzeitig eine karaffe wasser dazu zu reichen. das eine gegen den durst, das andere für den genuss.